Erfolgreiche PDC-Versammlungen im Oktober 2006


NEW YORK, 28. Oktober: Hunderte Menschen versammelten sich in den letzten zwei Wochen bei Saalveranstaltungen des Partisan Defense Committee (PDC) in Chicago, Los Angeles, der San Francisco Bay Area und in New York, um dem Kampf für Mumia Abu-Jamals Freiheit neuen Auftrieb zu geben. Am Samstag trafen sich 300 Aktivisten im Schwarzenviertel Harlem von New York und diskutierten Strategien für die Freiheit Mumias, der seit fast 25 Jahren unschuldig in der Todeszelle im US-Bundesstaat Pennsylvania sitzt. Das PDC, das Mumias Fall Ende der 80er-Jahre international bekannt machte, tritt energisch für die Mobilisierung der sozialen Macht der Arbeiterbewegung ein, denn die, die den Reichtum dieser Gesellschaft schaffen, haben auch die Macht, sie lahmzulegen.

Redner bei der New Yorker Veranstaltung waren Jose Arroyo von der Transportarbeitergewerkschaft TWU, die im letzten Dezember in einem Streik für höhere Löhne die Wall Street lahmlegte, die prominente linke Bürgerrechtsanwältin Lynne Stewart, die vor zwei Wochen wegen ihrer Rechtsverteidigung eines islamisch-fundamentalistischen Klienten in einem Schauprozess zu einer Haftstrafe von 28 Monaten verurteilt wurde, Pam Africa von International Concerned Family and Friends of Mumia Abu-Jamal, Tom Cowperthwaite, ein Transportarbeiter und Sprecher für die Labor Black League for Social Defense, Monique Code, eine Aktivistin, die Grüße von Mumias inhaftiertem Sohn Jamal Hart verlas, und Rachel Wolkenstein vom PDC, die von 1995 bis 1999 in Mumias Anwaltsteam arbeitete. Zu Beginn der Veranstaltung hörten die Teilnehmer eine Grußbotschaft Mumias.

Mehrere Redner betonten, dass es Berge an Beweismaterial für Mumias Unschuld gibt, nicht zuletzt das Geständnis von Arnold Beverly vor über fünf Jahren, dass er, und nicht Mumia, den Polizisten Daniel Faulkner umbrachte. Beverly gab an, dass er angeheuert wurde, Faulkner umzubringen, der ein Problem für die Mafia und korrupte Polizisten darstellte. Doch die Gerichte weigerten sich, Beverlys Geständnis anzuerkennen, da es beweist, dass die Ungerechtigkeit, die Mumia widerfährt, nicht das Werk eines einzelnen irregeleiteten Polizisten, Staatsanwalts oder Richters ist, sondern das alltägliche Geschäft eines „Rechts“systems, dessen ganzer Zweck die Unterdrückung von Arbeitern, Minderheiten und Armen im Interesse der Ausbeuter ist. Es gibt keine Gerechtigkeit in kapitalistischen Gerichten.

Als Antwort auf Befürworter der Strategie, anstelle von Mumias Freiheit einen neuen Prozeß für Mumia zu fordern, betonte Rachel Wolkenstein, dass diese Strategie wesentlich dazu beitrug, die massenhafte Unterstützung, die Mumia noch 1999 genoss, weltweit zu demobilisieren. Das Argument, man könne keine Massenbewegung für Mumia aufbauen, wenn man auf seiner Unschuld besteht, widerlegte Wolkenstein am Beispiel der Kampagne des PDC „Freiheit für Mumia Abu-Jamal, sofort!“, die weltweit von über 400 Vertretern von Gewerkschaften und politischen Organisationen sowie namhaften Persönlichkeiten unterzeichnet wurde. Diese Unterschriftenkampagne wurde als Anzeige in einer Reihe von ausgewählten amerikanischen Zeitungen wie der New Yorker Amsterdam News oder der liberalen The Nation geschaltet. Die Diskussionsleiterin Erica Williamson vom PDC erntete stürmischen Applaus für die treffende Bemerkung: „Mumia braucht keinen weiteren Tag im Gerichtssaal. Er braucht seine Freiheit! Weg mit der rassistischen Todesstrafe!“



Mumia grüßt PDC-Versammlungen


Deutsche Übersetzung der Abschrift von Mumia Abu-Jamals Grüßen an die vom Partisan Defense Committee (PDC) organisierten Veranstaltungen im Oktober 2006 für Mumias Freiheit.

Ona MOVE! Lang lebe John Africa!

Liebe Freunde und Genossen vom PDC:

Danke für Eure harte und ausdauernde Arbeit in den Gewerkschaften und auf der Straße für mein Leben und meine Freiheit. Ich, wir, danken Euch allen.

Dieser Kampf für Gerechtigkeit ist lang und bitter. Wir kämpfen dennoch weiter, da wir es müssen. Das Gesetz, wie Marx es sagte, ist der zum Gesetz erhobene Wille einer Klasse. Wir haben gesehen, wie das „Gesetz“ fabriziert und aufgehoben wird. Wie gerichtliche Präzedenzfälle auf Vorschläge reduziert werden und wie sich das Gesetz von Fall zu Fall ändert, alles zur Unterstützung von Repression. Wir haben den Ausschluss von Geschworenen aufgrund ihrer Rasse und rassistische Kommentare von Richtern gesehen, falsche Geständnisse und mehr. Doch der Kampf geht weiter.

Ich danke Euch allen für die Rolle, die Ihr in diesem Kampf spielt.

Ona MOVE! Lang lebe John Africa!

Aus der Todeszelle – hier spricht Mumia Abu-Jamal.