20. April 2008
Komitee für soziale Verteidigung KfsV
Verteidigung von Fällen und Anliegen im Gesamtinteresse der arbeitenden Massen
KfsV: Werner Brand, Tel. 030 443 94 01, Kfsv@online.de
Internationale Proteste vom 19. April erklären:
Mumia muss jetzt freikommen!
Bevorstehende internationale Einheitsfrontproteste mit der Forderung nach Mumias sofortiger Freilassung: Sydney, Australien, am 23. April; Mexiko-Stadt am 24. April; Chicago und Los Angeles am 26. April. Weitere Informationen unter: www.partisandefense.org.
Im Rahmen der vom Partisan Defense Committee initiierten internationalen Kampagne für die Freiheit des politischen Gefangenen in der Todeszelle Mumia Abu-Jamal, fanden am 19. April in Oakland, Toronto und London Einheitsfrontproteste unter folgenden Losungen statt: „Mumia Abu-Jamal ist unschuldig! Freiheit für Mumia, sofort! Weg mit der rassistischen Todesstrafe!“ Am gleichen Tag brachte ein von der International Concerned Family and Friends of Mumia Abu-Jamal initiierter Protest in Philadelphia etwa 600 Leute auf die Straße, und zu einem weiteren, zu dem das Collectif unitaire national „Ensemble, sauvons Mumia“ in Paris aufgerufen hatte, kamen etwa 200 Demonstranten, während in Mexiko-Stadt 50 Menschen zu einem von Amig@s de Mumia initiierten Protest erschienen. Zu den Protestveranstaltungen war als Antwort auf das Urteil des Dritten US-Bundesberufungsgerichts vom 27. März aufgerufen worden, das Mumias abgekartete Verurteilung bestätigte.
Die Einheitsfrontproteste waren vom PDC und den Labor Black Leagues in den USA und von den mit dem PDC brüderlich verbundenen Verteidigungsorganisationen weltweit initiiert und von über 300 Persönlichkeiten und Organisationen unterstützt worden, darunter Gewerkschaften, die Hunderttausende von Arbeitern repräsentieren. Etwa 200 Demonstranten versammelten sich in Oakland. Unter den Demonstrationsrednern waren Richard Brown, Hank Jones, Francisco Torres und Ray Boudreaux von den „San Francisco 8“, ehemalige Black Panther, die gerade aufgrund von abgekarteten Anklagen wegen Tötung eines Polizisten, die vor 30 Jahren bereits abgewiesen wurden, durch die Gerichte geschleift werden. Ein Brief des politischen Gefangenen Leonard Peltier, eines Mitglieds der American Indian Movement, an Mumia wurde auf der Protestveranstaltung verlesen. Darin hieß es: „Vor die Wahl gestellt, alles hinzunehmen und zu sterben oder für unser Leben zu kämpfen, wählen wir das Leben. Uns gewehrt zu haben und am Leben geblieben zu sein, ist unser einziges Verbrechen.“ In Toronto erschienen etwa 120 Demonstranten. In seiner Rede auf der Kundgebung sagte Kevin Shimmin, Nationaler Bevollmächtigter der Gewerkschaft United Food and Commercial Workers: „Der Kampf für die Befreiung Mumias aus den rassistischen, kapitalistischen Fängen Amerikas ist unser Kampf. Es ist der Kampf eines jeden Arbeiters, der für seine Würde kämpft; eines jeden Immigranten, der um Respekt ringt; eines jeden jungen Menschen, der sich gegen Polizeibrutalität wehrt; eines jeden Aktivisten, der seine Gemeinschaft verteidigt; einer jeden Gewerkschaft, die für eine bessere Gesellschaft kämpft.“ Kate Klein, die PDC-Rednerin auf der Einheitsfrontdemonstration in London, zu der über 100 Demonstranten gekommen waren, betonte: „Seit seinem 15. Lebensjahr in Philadelphia stand Mumia im Visier der Bullen von Philly und des FBI, weil er in seiner Jugend ein Führer der Black Panther Party war, und dann ein wortgewandter Journalist, der tagein, tagaus für die Unterdrückten kämpfte, und ein Unterstützer der MOVE-Organisation.“
Unter Sprechchören „Mumia ist unschuldig! Freiheit sofort! Die Arbeiterbewegung kann die Gerichte in die Knie zwingen!“, kamen zu dem von PDC und LBL organisierten klassenkämpferischen Block auf der Demonstration in Philadelphia etwa 150 Leute, darunter Gewerkschafter von New York Citys mächtiger Transport Workers Union, Ortsverband 100. Der Block marschierte unter den Losungen „Mumia Abu-Jamal ist unschuldig! Freiheit für Mumia, sofort! Weg mit der rassistischen Todesstrafe! Es gibt keine Gerechtigkeit in den kapitalistischen Gerichten! Mobilisiert die Macht der Arbeiterbewegung – für Massenproteste!“ Bullen aus Philadelphia betätigten sich als Beschützer von faschistischem Abschaum, der auftauchte, um die Demonstration anzugreifen. Ordner des PDC/LBL-Blocks wehrten eine faschistische Provokation gegen die Demonstration erfolgreich ab. Wie der Gewerkschaftskoordinator des PDC Gene Herson hervorhob: „Es ist kein Zufall, dass die faschistischen Rassenterroristen, die tödlichen Feinde der Arbeiterbewegung, der Schwarzen und aller Unterdrückten, als die Sturmtruppen jener auftreten, die den legalen Lynchmord an Mumia durchsetzen wollen. Es unterstreicht, dass die Sache Mumias die Sache der Arbeiterbewegung ist, die Sache der Befreiung der Schwarzen, die Sache aller Unterdrückten.“ In Paris kamen zu einem klassenkämpferischen Block, den das Comité de défense sociale, die mit dem PDC brüderlich verbundene Verteidigungsorganisation in Frankreich, organisiert hatte, etwa 60 Leute, während in Mexiko-Stadt Mitglieder der Grupo Espartaquista de México, Sektion der Internationalen Kommunistischen Liga, an einem Protest der Amig@s de Mumia teilnahmen und zu den Demonstranten sprachen. Am 12. April marschierte in Berlin ein vom Komitee für soziale Verteidigung organisierter klassenkämpferischer Block von etwa 80 Leuten in einer Demonstration für Mumia von etwa 300 Leuten.
PDC-Rechtsanwältin Rachel Wolkenstein, die von 1995 bis 1999 in Mumias Rechtsverteidigung tätig war, sagte: „Der Kampf für Mumias Freiheit befindet sich in einem entscheidenden Stadium. Die Erklärungen zur Verteidigung Mumias müssen in Massenaktionen umgesetzt werden, mit Schwerpunkt auf der Macht der Arbeiterbewegung. Wir rufen jeden dazu auf, mit verdoppelter Anstrengung die bevorstehenden Einheitsfrontdemonstrationen aufzubauen.“ Einheitsfrontproteste werden stattfinden: in Sydney, Australien, am 23. April; Mexiko-Stadt am 24. April; Chicago und L.A. am 26. April. Weitere Informationen unter: www.partisandefense.org.
Foto 1 (MumiaOakland.jpg) – Oakland, 19. April: Richard Brown, Hank Jones, Ray Boudreaux (am Mikrofon) und Francisco Torres von den „San Francisco 8“ richten das Wort an etwa 200 Demonstranten auf von Partisan Defense Committee und Labor Black League initiiertem Einheitsfrontprotest für Mumia Abu-Jamal.
[Bildnachweis: Partisan Defense Committee]
Foto 2 (MumiaLondon.jpg) – London, 19. April: Stephen Hedley von der Gewerkschaft Rail, Maritime and Transport Workers spricht vor etwa 100 Demonstranten auf von Partisan Defence Committee initiiertem Einheitsfront vor US-Botschaft.
[Bildnachweis: Partisan Defence Committee]
Foto 3 (MumiaPhilly.jpg) – Philadelphia, 19. April: Klassenkämpferischer Block von Partisan Defense Committee/Labor Black League auf von International Concerned Family and Friends of Mumia Abu-Jamal initiierter Demonstration.
[Bildnachweis: Partisan Defense Committee]
Foto 4 (MumiaToronto.jpg) – Toronto, 19. April: Von Partisan Defense Committee initiierter Einheitsfrontprotest für Mumia Abu-Jamal gegenüber der US-Botschaft mobilisierte etwa 120 Teilnehmer mit verschiedenen Gewerkschaftstransparenten und Gewerkschaftsrednern.
[Bildnachweis: Partisan Defense Committee]
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Das KfsV ist eine klassenkämpferische, nichtsektiererische Organisation zur rechtlichen und sozialen Verteidigung, die sich für die Fälle und Anliegen einsetzt, die im Interesse der Gesamtheit der arbeitenden Menschen sind. Dieser Zweck entspricht den politischen Ansichten der Spartakist-Arbeiterpartei Deutschlands.